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Das Trärchen

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Simon und Johannes sind schon seit sechs Jahren in einer Beziehung. Im Herbst 2014 lernen sie Matthias auf einem Geburtstag kennen, verstehen sich immer besser und unternehmen immer mehr zu dritt. "Eigentlich stand Matthias Wohnung mehrere Monate leer. Er war fast immer bei uns", erzählt Johannes.

Über eine "Dreierbeziehung" sprechen sie das erste Mal, als Matthias bester Freund sie darauf anspricht. Sie entschließen sich dazu, es zusammen zu probieren - aber erstmal nur bis zum Jahresende. Simon: "An Silvester habe ich dann meine Eltern angerufen und ihnen von unserer neuen Beziehungsart erzählt." 
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"Plötzlich war es wieder wie beim ersten Freund."

Simon erzählt, wie sich die Kennenlernphase mit Matthias angefühlt hat.

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Die Beziehungsart hat sich verändert, die Wohnung nicht. "Matthias ist einfach dazu gezogen und seitdem wohnen wir zu dritt auf unseren 50m². Wir haben zwei Zimmer, zwei Schreibtische und ein großes Bett. Für ein Pärchen war es super hier, aber zu dritt fehlt schon manchmal ein Rückzugsort", erzählt Johannes.
 
Simon ergänzt: "Wenn uns Leute nur auf Sex reduzieren, dann ist uns das eigentlich egal. Wenn es uns nur um Sex gehen würde, dann würden wir es uns nicht antun, auf 50 Quadratmetern zusammenzuwohnen."

Und Matthias? Obwohl er "der Neue" ist, fühlt er sich nicht wie das fünfte Rad am Wagen. Und das - da sind sich die Jungs sicher - hat vor allem mit der guten Kommunikation in der Beziehung zu tun.
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Eifersucht ist kein Thema

Im Gegenteil: "Wenn einer von uns keine Zeit hat, dann machen die anderen halt was zu zweit."

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Diesen Sommer waren die Jungs 40 Tage lang in Europa unterwegs. Ihre Urlaubsfotos teilen sie auf Instagram. Dort haben sie ein gemeinsames Profil - und eine feste Selfie-Formation: Links Simon, Johannes in der Mitte, rechts Matthias.
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"Wir haben eigentlich ganz viele Beziehungen in einer."

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Wer von euch liegt eigentlich in der Mitte?

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Die Sexualassistenz

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Bei fast allen Dingen des Alltags sind Katja (27) und Tim (29) auf fremde Hilfe angewiesen. Das ist auch im Schlafzimmer nicht anders, denn auch beim Sex brauchen sie Unterstützung. Seit ihrer Geburt haben sie eine seltene Behinderung, die sich spinale Muskelatrophie nennt. Dadurch können sie ihre Körper nur sehr eingeschränkt bewegen. 

Zum Glück gibt es Menschen, die ihnen bei einem der schönsten Dinge des Lebens helfen: Beim Sex.



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"Die Sexualassistenz ist die Kraft in unsern Körpern."

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Wenn Katja und Tim Sex haben wollen, müssen sie das planen. Denn dafür müssen sie einen Termin mit ihren Sexualassistenten vereinbaren. Einen Assistenten zu finden, ist gar nicht so einfach. Es gibt nur wenige. Außerdem hat der Spaß seinen Preis: Für zwei Stunden müssen Katja und Tim 400 bis 500 Euro bezahlen. 


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Sex nach Termin

Wenn man sich gestritten hat, hat man manchmal eigentlich keine Lust.

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Sex vor anderen - Ist das unangenehm?

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Was eigentlich dazu gedacht ist, Menschen mit Behinderung einfacher ins Bett zu heben, benutzen Katja und Tim als Sexschaukel - für Oralsex. So brauchen sie wenigstens dafür keine Hilfe von Sexualassistenten.
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Katja bloggt über Sexualität und Behinderung

"Heute denke ich, die wissen es halt nicht besser."

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Sexualität ist etwas ganz Normales. Und zwar unabhängig davon, ob man im Rollstuhl sitzt oder nicht. Katja findet, dass Sex und Behinderung kein gesellschaftliches Tabu-Thema sein sollten. Deshalb spricht sie offen über ihre eigene Sexualität in ihrem Blog.

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Die Objektophile

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Wer Michèles Wohnung in Berlin betritt, hebt wortwörtlich ab. Sie lebt in einem Schrein voller Flugzeuge. Auf dem Boden, in den Schränken, im Bett, von der Miniaturform bis zur Lebensgröße: Überall sind Flugzeugmodelle. Die Wände sind mit Fotos gepflastert, auf denen ein dunkelhaariges Mädchen ein Flugzeug umschlingt. Die vielen Modelle sind aber nur Ersatzliebhaber: Ihre große Liebe ist die Boeing 737.
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"Er spendet mir Geborgenheit und ich muss immer an ihn denken."

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Objektophile lieben Gegenstände, von der Stecknadel bis zum Eiffelturm. Für sie haben Gegenstände eine Seele und sind wie Personen. Forscher schätzen die Zahl der Objektophilen weltweit auf nur etwa 40, die meisten davon sind Frauen.
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"Ich hatte nur Flugzeuge im Kopf."

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Ihren ersten Flug hat Michèle 2013, sie findet Flugzeuge direkt anziehend. In die Boeing 737 verliebt sie sich aber erst auf den "zweiten Blick". Seitdem fliegt sie so oft wie möglich. Für andere Gegenstände interessiert sie sich nicht, und auch nicht für Menschen. Sie hatte zwar schon mal eine Beziehung zu einem Mann, aber sie hat ihn nicht geliebt.

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Habt ihr Sex?

"Der Sex ist unbeschreiblich schön."

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"Die Beleidigungen verletzen mich nicht wirklich."

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Viele sagen Michèle, dass sie nicht normal sei. Das hören objektophile Menschen oft, die meisten möchten deswegen nicht in die Öffentlichkeit. Michèle traut sich trotzdem.

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Michèle erfüllt sich einen Traum

Sie kann ihren "Schatz" das erste Mal im Flugsimulator selbst steuern. Das Cockpit kommt von einer echten Boeing 737.

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Erst Verlobung, dann Hochzeit.

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So wie in einer gewöhnlichen Beziehung hat Michèle auch Zukunftsträume. Auch wenn manche sie für verrückt halten, für sie ist es Michèle + Boeing 737 = forever.

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Der Asexuelle

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Marcel ist 36, wohnt in der Eifel und ist Computerspiele-Entwickler. In einer Beziehung ist er derzeit nicht, ein Sexleben hat er auch nicht. Für manche eine Durststrecke - etwas, worüber man sich bei Freunden beschwert oder ausheult.
Für Marcel aber kein Problem: Er ist asexuell. Er fühlt sich von anderen Menschen nicht angezogen und findet Sex langweilig.
Auch wenn er seine Lust auf Sex steigern könnte, würde er es nicht machen.
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Eine Pille gegen Asexualität?

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In seiner Jugend kommt Marcel erst spät mit Sex in Berührung. Trotzdem redet er mit seinen Freunden über Sex, tauscht sich über erste Erfahrungen aus und verliebt sich zum ersten Mal. Er merkt aber: Er ist anders. Anders als seine Freunde. Anders als das, was man im Fernsehen sieht.
Sex macht ihm einfach keinen Spaß, es ist eher Pflicht als Vergnügen. Eher zufällig stößt er auf den Begriff Asexualität und kann sich sofort damit identifizieren.
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"Habe grundsätzlich positive Reaktionen bekommen."

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Marcel engagiert sich bei AktivistA, einem Verein, der Asexualität bekannter machen möchte.
Nur ein Prozent der Bevölkerung ist einer britischen Studie zufolge asexuell. Bei AktivistA kämpfen sie auch gegen Vorurteile, mit denen Asexuelle immer wieder konfrontiert werden.
Marcel ist ein Mensch mit Gegensätzen. Ein Computer-Freak mit etlichen Tech-Spielzeugen, Retro-Computern und eigenem Bälle-Bad. Aber er ist auch gerne in der Natur, geht häufig wandern und genießt die Ruhe in der Eifel. Ein guter Ausgleich zum Surren der Maschinen, wie er findet.
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Beziehung? Nur mit wenig Sex!

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Klappen kann das durchaus. Marcel hatte schon einmal eine zehnjährige Beziehung. Und am Sex ist es dann auch nicht gescheitert. Momentan steckt er aber alle Energie in sein eigenes Computerspiel. Da passt seine Asexualität doch eigentlich ganz gut. Denn sind wir ehrlich - bei dieser aufwendigen Arbeit wäre Sex dann wohl nur im Weg.
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Das Ende

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